Chronic Wasting im OZK beim Stelldichein mit den Defensivhirschen aus dem Länggasse-Revier
Bei der letzten Sichtung des Platzhirsches im Oberförster-Zentrum-Köniz Ende Februar kam bereits der Verdacht auf, dass es die Könizer Platzhirschherde erwischt haben könnte. Am vergangenen Wochenende musste die Diagnose «Chronic Wasting Disease» (für mammalogische Laien auf deutsch: «Chronische Verschwendungskrankheit») nun leider bestätigt werden. Den zahlreich angereisten Könizer Naturfreunden bot sich vom Ansitz ein erschreckendes Bild. Über den gesamten Beobachtungszeitraum von sechzig Minuten kam es vor allem vor dem Bau der gegnerischen Herde bei den Könizern immer wieder zu eklatanten Ausfällen. Eingangs mochte der optimistische Weidmann diese noch auf das imposante Auftreten des Junghirsches vor dem Bau des Länggasse-Rudels zurückführen. Je länger jedoch das Geforkel zwischen den rivalisierenden Herden dauerte, desto mehr erhärtete sich der Verdacht: ein klassischer Fall von Chronic Wasting.
Direkt nach dem verlorenen Kräftemessen zogen einige der betroffenen Exemplare Konsequenzen, indem sie sich freiwillig von der Herde absonderten. Wir wünschen an dieser Stelle den beiden schwer getroffenen (66% Wasting), alternden Zehnendern Nuno und Märcu T., sowie dem hoffnungslos befallenen (100% Wasting) Rotspiesser Mättu für die Zukunft ausserhalb des Rudels alles Gute! Solltet ihr vollständig genesen sein: die Herde nimmt jeden der ihren wieder auf, egal ob Halb- oder Vollschaufler.
Es bleibt nun zu hoffen, dass nach dem Abschluss der diesjährigen Jagdsaison am kommenden Wochenende im Revier Steffisburg die Wildhüter nicht die Notschlachtung des verbliebenen Rudels anordnen. Wir vertrauen darauf, dass sich der Könizer Platzhirsch zum Abschluss noch einmal hinreichend vital präsentieren kann.