Zauberhaft! Welche eine schöne Gegebenheit uns doch in diese düstere Ortschaft geführt hat, dachten 12 (Saisonrekord!) Brüder beim Eintreffen im heidnischen Biglen. Die virile Diaspora des Clubs prüft ihren Glauben im Pflichtspiel gegen den BSC, wobei nicht genau geklärt ist, was BSC eigentlich heisst.
Die schlüpfrige Erklärung, namentlich «Ball-Spiel-Club» (gem. Vereinswebseite), kann nur noch durch «Hand-Ball-Spiel-Club» gesteigert werden und ist in dieser Form mit einem amüsierten Lächeln zu würdigen.
Wobei wir auch selbstkritisch anmerken müssen, dass Club 72 auch eher an einen Sauna- als an einen Sportclub erinnert 😊. Historisch belegt ist in diesem Zusammenhang, dass in der Gründungsphase eine andere Zahlenkombination diskutiert, aber aus Verwechslungsängsten verworfen wurde.
Mit dem Erklingen des Angelusläutens (für kirchliche Laien: 18:00 Uhr-Erinnerung, die Gottesmutter zu grüssen und der Menschwerdung Gottes zu gedenken) starteten die Scharmützel in heiliger Mission, dem Namen Ihres Vereins die Ehre des Sieges zu erweisen.
Wer sollte es sein? Die Sünder des BSC oder doch die Schuldigen des Clubs?
Vor dem Kräftemessen erklärte uns der Mannschaftsklerus, bestehend aus Oberhaupt Nunotas dem II. und Saktristan Marcelus, dass die Verwendung des in natürlicher Form als Baumsekret bekannten und von uns als künstliches Derivat verwendeten Harzes ein Frevel gegen die heilige Hallenschrift (-ordnung) ist. Für dieses Gräuel kann es nur EINE Strafe geben. Welche eigentlich?
Geläutert durch den Mannschaftsklerus stritten wir ohne Kleber; aber mit dem Mut, in Gestalt des Vereins, das Gute auf unserer Seite zu wissen.
Eines vorneweg: Der Sieg war unser; wir haben uns würdig geschlagen, haben den Namen des Vereins mit einem aufopferungsvollen Kampf geehrt. Gelobet sei der Club mit der 72!
Oh heiliger Verein, nachfolgend die überlieferten Briefe einiger Brüder, welche durch ihr Wirken besondere Erwähnung verdienen:
Domenicus-Brief:
Bruder Domenicus hat, in christlicher Nächstenliebe, des Öfteren die gegnerischen Spielermütter ins gemeinsam mit dem Gegner geführte Spielgebet einbezogen. Diese Form des Teilens wurde von uns anderen Brüdern mit Argwohn zur Kenntnis genommen wird aber als Akt der Menschlichkeit mit einer Portion in heissem Fett gegarter Kartoffelstäbchen belohnt.
Davidus-Martinus-Brief:
Bruder Davidus und Bruder Martinus von Zieger haben sich einem ketzerischen Wettstreit ergeben, wer den häufiger die heilige Kugel in das gegnerische Portal bringt. Ein solches Streben, der Völlerei nahe, befleckt die fromme Seele und wird mit jeweils 5 prall gefüllten Gralen des heiligen Weizentrankes gesühnt.
Andreus-Marcelus-Brief:
Unsere Pfortenwärter erstrahlten im Glanze ihres eigenen Antlitzes. Ein ums andere Mal wussten Bruder Andreus und Sakristan Marcelus mit Ihren Engelsflügeln (Armen) die Teufelsgeschosse abzuwehren. Ihre Anmut liess unsere frommen Handballherzen erbeben.
Der Lohn beträgt jeweils 2 volle Kelche gelber Brühe unterschiedlicher Herstellung (Rivella/Gerstenwasser).
Feegus-Brief:
Ein stiller Moment, die Glocke zu Halbzeit war geläutet, und Bruder Feegus setzt, einem heiligen Turm gleich zum direkten Freistoss über einen scheinbar unüberwindbaren Wall an.
Der Ball, wie durch Engel getragen, fand den Weg ins gegnerische Portal. Ein solch würdiger Moment kann nur mit einem Krug des gelben Weihwassers, dessen Wirkung die Last der Lebensmühsal lindert, belohnt werden.
Rest-Briefe:
Der Rest der Bruderschaft, namentlich Xandus, Markus, Marcelus von der Tanne, Tschäsus, Andus und Nunotas sollen ob ihres Einsatzes nicht unerwähnt bleiben. Auch ihr Leiden soll mit Kelchen, Gralen und Krügen voll Weizentrank gelobet werden. Auf das die Gemeinschaft im Glauben zu unendlicher Stärke gedeiht.
Zum Ende laden wir dich gerne an unser nächstes Spiel ein. 13.00 Uhr im OZK Köniz. Dann geht es gegen einen Leckerbissen aus Fribourg. Don’t miss it 😉